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Vor mehr als zwanzig Jahren
ist es uns gelungen, so dachten wir, die Gesetzgeber davon zu
überzeugen, dass die Gesetze bezüglich des Kindesmissbrauchs,
Vergewaltigung, generell Gewalt keine Kavaliersdelikte sind, sondern
ein deutliches Zeichen gegenüber den Tätern gesetzt werden muss um
klarzumachen, dass wir alle aufmerksam unsere Möglichkeiten wahrnehmen
werden. Wie kurz jedoch diese Aufmerksamkeit gedauert
hat, wie schnell man zur Tagesordnung übergegangen ist, machen die
Zahlen der sexuellen Übergriffe deutlich. Es gibt Anwälte, die solche Täter vertreten
und man fragt sich als Bürger, in welchem moralischen Kontext das
überhaupt möglich sein kann, vor allem wenn man versteht, wie mit den
Opfern bei solchen Prozessen vielfach umgegangen wird. Viele Menschen, die
keine Ahnung über die tatsächliche Pein der Opfer haben, werden uns
erklären, wie sich diese fühlen – oder zu fühlen haben. Es wiederholt
sich alles
immer wieder! Auch die Versprechen
die gemacht werden, die Zukunft achtsam zu gestalten, hinzuhören,
hinzusehen. Vielmehr noch, die Unfähigkeit jener, die behaupten, zu
wissen was gut für junge Menschen ist, sie wiederholt sich im
Jahrestakt gegenüber jenen,
denen es nicht gegönnt ist, in
eigenen Familien leben zu können. Eine Handvoll Menschen, die eine Ahnung haben
und die Ausbildung dafür haben, versuchen im Hintergrund die Konsequenzen für die Opfer
zu minimieren und nehmen ihren Auftrag ernst. Wie traurig ist es,
bemerken zu müssen, dass sie wohl den geringsten Anteil jener, die
über unser aller soziales Leben Einfluss haben, bilden. Oft müssen
diese monatelang im Hintergrund
darum kämpfen, dass die Opfer
überhaupt gehört werden, weil die unterschiedlichsten beruflichen oder
politischen Befindlichkeiten „berücksichtigt werden müssen“. Wie soll eine Gesellschaft funktionieren, in
der . Gewalt gegen Wehrlose ignoriert oder verschleppt wird? Es ist beschämend, dass man mit vollen Händen
Gelder verschleudert, für skrupellose Firmen deren Defizite von der
Allgemeinheit getragen werden müssen, Gerichte sich jahrelang mit
diesen Fällen herumschlagen müssen, während für ein funktionierendes,
soziales System die Zeit gestohlen wird! Man hat gerade bei
Gewaltdelikten gegen Kinder und Frauen eine besonders rasche Lösung
gefunden: die Diversion. Kurz gesagt bedeutet es, dass viele Täter,
die zum ersten Mal vor Gericht landen,
erhalten den Deal eine
Abschlagszahlung leisten müssen, für ca. 3 Jahren nicht mehr
straffällig werden dürfen und damit „aus dem Schneider“ zu sein, wenn
sie sich in dieser Zeit nichts mehr zuschulden kommen lassen. Nicht
wenige
von ihnen werden aber wieder
rückfällig und bekommen dadurch sehr schnell die Chance, neuerliche
Taten begehen zu können. Für die Opfer sind solche Entscheidungen
unverständlich und nicht gerecht. Einmal mehr gilt hier offenbar der
Grundsatz: Das Leben ist eben nicht fair! Hilf Dir selbst! Wie viele Arbeitskreise wird es diesmal
benötigen, um festzustellen, dass hier Menschen zu Schaden gekommen
sind? Die neuerliche Hoffnung ist, dass es auf Grund der Vergangenheit
schneller zu Entscheidungen kommt und die Opfer so rasch als möglich
beginnen können, mit ihren Erlebnissen in R u h e
„abschließen“ zu können!
Ja,
das Blut pumpt in den Adern,
das Herz schlägt.
Die Augen sehen die Sonne,
Wiesen, Schnee und Regen.
Wir sprechen mit Menschen
Ohne etwas zu sagen.
Und die Seele schweigt.
Der Körper spürt nichts Während das Kind in uns weint
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