|
|
|
Ich möchte nicht mehr denken was sein könnte, morgen oder was gewesen ist, gestern Ich möchte nur sein, mehr nicht weil ich weiß, dass man rasch vergessen ist Ob man nun gut oder nur wenig perfekt durch dieses Leben gegangen ist Man ist, (ganz anders als Du gedacht hast, liebe Sylvia, dort oben im Himmel!) nicht mal das Sandkorn hier auf Erden (von dem Du dachtest, dass nicht einmal das bleiben würde, von Dir - und doch bist Du mir viel, viel mehr, nicht nur Erinnerung) Man ist weniger als man geleistet hat!
Oftmals, mehr nach dem Tod, wo manchmal, jene, die nicht mal ein Gutes oft an einem gelassen haben, als man gelebt hat, plötzlich reden von einem! Da wird man dann beinahe schon ein Held ! Da werden Geschichten erzählt die es wohl gegeben hat doch niemals mit jenem der sie zum Besten gibt und andererseits werden gemeinsame Geschichten erzählt die es nie gegeben hat! Die Welt ist verdreht, verrückt weil die Menschen sie so machen denn die Welt ist das was der Mensch kreiert! Manchmal, wenn die Stunden fortgeschritten sind und man fast den Atem des Nachbars neben sich, ganz nah am Kissen zu spüren glaubt und die Stille den kommenden Morgen sanfte Lieder schlägt dann spüre ich wie empfindlich und hilflos doch die Menschen sind die tagsüber so laut, oft harsch oder eilig ihr Werk verrichten Ich stelle mir dann vor wie es wäre wenn wir alle am Morgen nach dem Frühstück beginnen würden nach und nach unsere Sanftheiten zu polieren, sie auf Hochglanz zu bringen damit wir sie dem Nächsten überbringen bei all unserem Tun
Ich stelle mir vor wie wir einander grüßen ohne einander zu kennen ganz einfach weil wir wissen, dass wir nichts ohne einander sind In meinen Gedanken gäbe es nur Gutes und Freundliches kein roher Ausdruck würde unsere Ohren beleidigen oder unsere Zunge jemals formen weil wir wissen wie wertvoll wir einander sind
Es kämen die Kinder zur Schule mit einem blitzenden Lachen in den Augen und kein einziges würde die Angst mehr kennen Alle schlimmen Taten würden ihre Köpfe schon lange verlassen haben und ihre Träume würden die Zukunft beglücken Flugzeuge würde die Menschen wohl in ferne Ländern bringen und Raketen gäbe es höchstens um den Himmel zu erforschen Die Alten und die Jungen hätten alle Klüfte die sie trennten mit weichen blumigen Wiesen längst schon gelegt und statt dunklen Mauern und Zäunen an den Grenzen würden Rosen und Bäche gepflegt
Die Berge würden das Wasser nur im Frühjahr zu den Tälern schicken und im Winter ihre Schneelast wie Kronen tragen Es gäbe keinen Zwist und niemals Krieg weil wir wüssten dass die Natur uns doch so schon viele Rätsel und Wunder bietet Wir würden weder mit Schönheit konkurrieren noch uns um Macht und Geld zanken weil wir genügsam und dennoch, so reich dem Tag am Abend Gute Nacht sagen um am nächsten Morgen genau zu wissen welche Aufgaben wir bewältigen wollen... Und dann, am ganz frühen Morgen wenn die ersten Vögel, selbst noch schläfrig ihren Morgengruß krächzend senden dann werde ich müde... Die Stille verliert ihre Ruhe weil die erste Straßenbahn fast, ebenfalls müde, daher gekrochen kommt Ich werfe manchmal einen Blick auf eine und sehe keinen einzigen Menschen darin Zwei Stockwerke gegenüber geht das Licht in einem Zimmer an und ich weiß, der Mann den ich schon öfter gesehen habe wird eine Stunde später das Haus verlassen während dann die Straße in
voller Geschäftigkeit zu vibrieren anfängt Schon sind meine Träume vergessen und ich überlege ob es sich lohnt doch noch ein wenig Schlaf zu finden und entscheide mich dagegen Wer weiß? Wer weiß ob ich etwas versäume all das, was ich mir wünsche doch noch wahr wird?
Wen interessiert es, was der Andere fühlt oder denkt?
Letztlich, bin ich doch schon lange nicht mehr hier! weniger als ein Sandkorn! nicht respektiert! entbehrlicher als ein Sandkorn...
Die Wahrheit ist dass wir auf diesem kleinen Planeten viel zu viele sind und die Träume von einem Menschen nichts mit der Macht der Wenigen zu tun hat die uns heute oder morgen schon alles nehmen werden so lange bis sie niemanden haben werden der die Arbeit dann für sie verrichten wird Denn es gibt Menschen die für den Krieg sind Menschen, die sich selbst wichtiger als jeden anderen nehmen und wenn es sein muss ihre Familien dafür opfern würden für ein Land das sie zuvor niederbrennen um es dann wieder aufbauen zu müssen. |
© Isabella Bernardo , Wien
alle Rechte vorbehalten.
|